Birdingtipps & Trips

Hier möchte ich ein paar Tipps loswerden, wo man wie am besten Vögel beobachten kann. Außerdem finden sich in der rechten Spalte kurze Berichte von meinen bisherigen Trips mit ein paar Bildern und Beschreibungen.

Zu guter letzt stelle ich kurz mein Equipment vor, dafür klickt hier.


Wangerooge

Hier kommt jeder auf seine Kosten:

1. klassische Brutvögel der Nordseeküste

2. Zugvögel zu Gast im Wattenmeer

3. seltene Vögel von weit her

4. der beste Seawatching-Standort Deutschlands

 

Wangerooge ist für Ornis ein wahrer Schatz. Durch die besondere Lage im Weltnaturerbe Wattenmeer zieht die Insel und ihre Sandbank eine Vielzahl von Vögeln aller Arten an.

Hier ein paar Tipps, wo es auf Wangerooge lohnt genau hinzugucken:
Wer Limikolen sucht, wird vor allem bei auflaufendem Wasser an der Ostspitze fündig. Neben den Klassikern finden sich hier auch Zwerg- und Sichelstrandläufer, sowie mit viel Glück Mornellregenpfeifer. Auch Seeschwalben und einige Möwenarten lassen sich hier gut beobachten. Die südlich angrenzende Feuchtwiese ist vorallem für Brachvögel und Löffler ein beliebtes Ziel.

 

In den Innengroden lassen sich im Herbst große Goldregenpfeifer-Tupps ausmachen, in den Bombenteichen findet man Bekassinen, Zwergschnepfen oder isländische Uferschnepfen. Nach starken Herbststürmen lässt sich mit Glück ein Thorshühnchen finden. Brutvögel sind Kiebitz und Uferschnepfe, sowie Blaukehlchen und Rohrsänger. Während der Zugzeit finden sich hier viele Schafstelzen und Pieper, die Überraschungen bereithalten können.

 

In den Wäldchen westlich der Stadt kann man allerhand Singvögel beobachten. Auch hier ist während der Zugzeit Seltenheitsalarm. Dunkellaubsänger, Gelbbrauen-Laubsänger, Iberienzilpzalp und Zwergschnäpper waren in den letzten drei Jahren dort zu finden. Ebenso lohnt sich das Beobachten beim Weg in den Osten. Zwischen den Sträuchern und Bäumen bis zum Ostdeich lassen sich gerne Zugvögel nieder. Ringdrossel, Gelbbrauen-Laubsänger und Polarbirkenzeisig sind hier zu nennen.

 

Wer gerne den Singvogelzug bei bester Aussicht genießt, sollte auf der Jeverplattform im Osten Platz nehmen. Hier können am Tag tausende Schwalben, Pieper, Finken, Lerchen und Stelzen drüber ziehen. 

 

Womit Wangerooge am meisten Punkten kann, ist die Kurpromenade. Hier lässt es sich Wind- und Wetterfest aushalten, da einige Bänke überdacht zu finden sind. Bei Herbststürmen kann man so optimal Seawachten. In den letzten Jahren ließen sich unglaubliche Nachweise und Zahlen aufstellen: Swinhoewellenläufer (deutscher Erstnachweis 2018), Sepiasturmtaucher (>2 Nachweise in den letzten Jahren), Dunkler Sturmtaucher (Jährlich), Atlantiksturmtaucher (fast jährlich), alle Raubmöwen, Wellenläufer (jährlich), Sturmschwalben (selten), Schwalbenmöwen (fast jährlich) und große Zahlen von Basstölpen, Alkvögeln, Dreizehen-, Zwergmöwen und Seetauchern.

Auf der Karte ist der Standort zum Seawachten makiert.


Föhr

Föhr liegt ebenfalls im Wattenmeer und bietet hunderttausenden Vögeln jedes Jahr Rast- und einigen seltenen Vögeln Brutplatz.

1. seltene Brutvögel der Nordseeküste

2. Zugvögel zu Gast im Wattenmeer

3. große Marschgebiete 

 

Föhr hat leider ein großes Problem, die intensive Landwirtschaft zwingt die Natur in die Knie. Die Marschlandschaft wird strikt entwässert und so bleiben nur wenige Oasen als Rückzugsort erhalten. Doch Föhr glänzt mit einigen seltenen Brutvögeln.

Mehr als hundert Löffler versammeln sich auf Föhr jährlich zum Brüten. In den Vorländern der Insel lassen sie sich allerdings schlecht beobachten, da diese natürlich nicht zu betreten sind. Aber die schönen Vögel suchen regelmäßig Süßwassergewässer auf der ganzen Insel auf, wo sie sich zur Schau stellen. Hotspots sind alle Wasserflächen hinter dem Norddeich.

 

 

Im Winter ist die Marschlandschaft voller Gänse: Bläss- und Nonnengänse überwintern zu tausenden auf Föhr. Zwischen ihnen lässt sich zuverlässig die ein oder andere Rothalsgans finden. In den letzten Jahren hat sich dafür der Bereich um die Kläranlage vor Wyk empfohlen. Auch Saat- und Kurzschnabelgänse sind zu finden. Außerdem sind verlässlich Raufußbussarde, Merline und Kornweihen im Winter zu Gast.

Im Sommer lassen sich viele Wiesenbrüter auf Föhr finden, die aber oftmals mit der frühen Mahd zu kämpfen haben. Uferschnepfen, Rotschenkel, Feldlerchen, Kiebitze und weitere haben sich darum in das Schutzgebiet zwischen Midlumer- und Oevenumer Vogelkoje zurückgezogen.

 

Ein Hotspot für Limikolen ist die Wasserfläche am Andelhof, nördlich von Midlum am Deich. Auf die renaturierte Fläche lässt sich vom Deich, oder mit Genehmigung des Besitzers vom Hof, optimal schauen. Hier baden Löffler, brüten Säbelschnäbler, gründeln Enten und schwimmen Gänse vieler Arten.

Seit zwei Jahren schaut regelmäßig ein Seeadlerpaar vorbei. 
Auf den Schlammflächen lassen sich viele Limikolenarten finden. Beispielsweise Wald- und Bruchwasserläufer, Temminckstrandläufer, Grünschenkel, Dunkler Wasserläufer, sowie Kampfläufer und weitere Klassiker. Auch seltene Gastvögel sind hier anzutreffen. Odinshühnchen (Juli), Teichwasserläufer (Mai) und Rothalsgänse (Winter) konnten beobachtet werden. 

Die kleine Fläche steckt voller Leben und ist einen Besuch definitv wert.

 

An gleich zwei Stellen brüten Zwergseeschwalben. Eine der größten Kolonien befindet sich auf dem Sandharken in der Godelniederung (s. Karte), hier lässt sich von zwei Seiten das Treiben an der Wasserkante beobachten. Auch lassen sich Knutts, Pfuhlschnepfen, Rotschenkel, Ringelgänse und viele weitere interessante Arten gut beobachten. Weitere Brutvögel sind Sandregenpfeifer und Austernfischer. Mit Glück lassen sich hier auch Wanderfalke, Sumpfohreule, Ohrenlerche (nur Winter) und Pazifische Ringelgans beobachten.